Mensch und Tier im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Ringvorlesung des Kollegs "Mittelalter und Frühe Neuzeit" im Wintersemester 2022/23
Menschen und Tiere teilen sich bis heute in engster Zuordnung Lebensraum und Lebensgrundlagen. Eine breite Palette tierischer Produkte trug und trägt zur Existenzsicherung des Menschen bei. Die Haltung von Tieren in Menschenhand in der Vormoderne war primär geprägt von ihrer agrarischen und militärischen Nutzung, aber auch als Spielgefährten, Jagdgenossen oder Unterhaltungskünstler im menschlichen Haushalt wurden Tiere geschätzt und dienten nicht zuletzt der Statusrepräsentation.
Die spannungsreiche Beziehung zwischen Mensch und Tier ist auch in den Geistes- und Kulturwissenschaften erst in jüngerer Zeit in den Fokus des Interesses gerückt, hat sich inzwischen aber als Forschungsfeld unter dem Dach der inter- und transdisziplinären Human-Animal-Studies etabliert. Durch die Ringvorlesung soll hierzu ein Beitrag geleistet werden, indem in zwölf Vorträgen beispielhaft einzelne Aspekte des Mensch-Tier-Verhältnisses vorgestellt werden aus historischer, kunsthistorischer, literaturwissenschaftlicher und rechtshistorischer Perspektive.
18.10.2022 | Anne-Charlott Trepp (Kassel) – ENTFÄLLT!! Mensch-Tier-Beziehungen in der Vormoderne. Zur Geschichte alternativer Kartierungen von Natur und Kultur |
25.10.2022 | Christian Jaser (Klagenfurt) Pferde und ihre Allgegenwart im Mittelalter |
08.11.2022 | Martina Giese (Würzburg) Die Beizjagd im Mittelalter |
15.11.2022 | Thomas Gruber (Florenz) Göring, Mussolini und die Alliierten: zur Rezeption von Kaiser Friedrichs Falkenbuch im 2. Weltkrieg |
22.11.2022 | Julien Bobineau (Würzburg) Jagdgeschichte(n) und die kulturelle Repräsentation der Mensch-Tier-Beziehungen im Frankreich der Frühen Neuzeit |
29.11.2022 | Ingrid Bennewitz (Bamberg) Auf den Hund gekommen. Genderkonstruktionen im Kontext von Mensch-Tier-Beziehungen |
13.12.2022 | Ferdinand Leuxner (Würzburg) "pferth, kuwe, sawe oder esel, geiße oder ander vihe". Tiere im Volkacher Salbuch |
20.12.2022 | Rhonda-Marie Lechner (Würzburg) Von Richtern, Henkern und Rindern – Ein Forschungsüberblick zu Strafprozessen gegen Tiere |
10.01.2023 | Tim Huber (Zürich) Der Liebende als Hundemeute – Hadamars von Laber animalisch-allegorische "Minnepsychologie" |
17.01.2023 | Franz Fuchs (Würzburg) Vögel als Hausgenossen im späten Mittelalter |
24.01.2023 | Eckhard Leuschner (Würzburg) Adleraugen, Löwenmähnen und Schweinegesichter: Zum Tiervergleich in Physiognomik und Porträtkunst der Frühen Neuzeit |
31.01.2023 | Claudia Märtl (München) Kinder und Tiere auf Bildern des Spätmittelalters und der Renaissance |
Zeit und Ort
Die Ringvorlesung findet jeweils dienstags um 19:30 Uhr im Toscanasaal der Residenz Würzburg (Südflügel, Residenzplatz 2) statt.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist frei.
Es ist möglich, online an der Ringvorlesung teilzunehmen:
Link zum Zoom-Meeting
Meeting-ID: 920 5979 2343
Passwort: 032011
Anrechnung für das Studium
Die Ringvorlesung kann für das Studium angerechnet werden. Bitte beachten Sie die Hinweise zur Anrechnung.
Organisation und Kontakt
Prof. Dr. Brigitte Burrichter
Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft
Prof. Dr. Martina Giese
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften