Intern
Kolleg Mittelalter und Frühe Neuzeit

Monster, Chimären und andere Mischwesen in den Text- und Bildwelten der Vormoderne

Ringvorlesung des Kollegs "Mittelalter und Frühe Neuzeit" im Wintersemester 2019/20

Ungeheuer von erschreckender Größe und Hässlichkeit, missgebildete Gestalten oder Hybride halb Mensch, halb Tier, Wesen jedenfalls, die vom menschlichen Normalmaß erheblich abweichen, haben von alters her die Phantasie beflügelt. Die imaginäre Welt der Antike und des Mittelalters ist voll von solchen Wesen: Bildende Kunst und Literatur legen davon beredtes Zeugnis ab. Zum Teil gingen sie auch in enzyklopädische Wissensbestände ein. So verschieden die Erscheinungsformen, so verschieden sind aber auch die Vorstellungen und symbolischen Bedeutungen, die man an das Monströs-Deviante geheftet hat. Das zu zeigen, ist Ziel unserer Ringvorlesung, an der Altorientalisten, Theologen, Klassische Archäologen, Indologen, Kunsthistoriker, Literatur- und Kulturwissenschaftler beteiligt sind. Leitfragen sind: Begünstigen bestimmte Text- und Bildtypen die Erscheinungsformen des Monströsen oder Hybriden und, wenn ja, welche? Was ist das narrative und ikonische Potential solcher Figuren, und welches Erkenntnisinteresse ist an sie geknüpft? Was bringen die Phantasmagorien zum Ausdruck, wie lassen sie sich deuten?

Zeit und Ort

Die Ringvorlesung des Kollegs „Mittelalter und Frühe Neuzeit“ findet im Wintersemester 2019/20 ab 15.10.2019 immer dienstags, 19.30 Uhr,

im Toscanasaal der Residenz (Südflügel, Residenzplatz 2 A) statt. Einen interaktiven Lageplan können Sie hier einsehen.

Programm

Das Programm können Sie hier einsehen, weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage des Kollegs 'Mittelalter und Frühe Neuzeit'.

 

Anrechnung für das Studium

Beim Besuch der Veranstaltung können 3 ECTS-Punkte im ASQ-Bereich und im Freien Bereich erworben werden.

Organisation und Kontakt

Prof. Dr. Brigitte Burrichter

Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft
Am Hubland
97074 Würzburg
Tel. 0931/31-85684
eMail: brigitte.burrichter@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Dorothea Klein

Lehrstuhl für deutsche Philologie
Am Hubland, 97074 Würzburg
Tel. 0931/31-81679
eMail: dorothea.klein@germanistik.uni-wuerzburg.de

Veranstalter

Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit“ (www.mfn.uni-wuerzburg.de)

in Kooperation mit
der Graduiertenschule für Geisteswissenschaften,
dem Studium Generale der Universität Würzburg und
der Katholischen Akademie Domschule Würzburg

Programm

15.10.2019 – Dahlia Shehata (Würzburg):  Monsterschreck und Schutzgenius: Mischwesen im antiken Zweistromland 

22.10.2019 – Bernhard Lang (Paderborn und Berlin) : Seraf, Satan, Leviatan: Monster im Weltbild der Bibel

29.10.2019 – Sara Kuehn (Wien): Träger lebensspendender und todbringender Macht: Mischwesen in der mittelalterlichen Kunst der islamischen Welt und des östlichen Christentums

5.11.2019 – Matthias Steinhart (Würzburg): Von Ungeheuern und Menschenfreunden, oder: Die Zwiespältigkeit der Mischwesen in der klassischen Antike

12.11.2019 – Joachim Hamm (Würzburg): „Monster studies“. Die „Wundermenschen“ in Enzyklopädien und Naturbüchern des Mittelalters

19.11.2019 – Dorothea Klein (Würzburg): Erzieher, Ordnungsstörer, poetologische Chiffre: Zur funktionalen Vielseitigkeit monströser Figuren im mittelalterlichen Roman

26.11.2019 – Sophie Marshall (Jena): Das Ungeheuer Grendel und sein Drachenhaut-Handschuh im altenglischen 'Beowulf'

3.12. 2019 – Brigitte Burrichter (Würzburg): Monster? Monströse Figuren in den Chansons de geste

10.12.2019 – Matthias Teichert (Göttingen): Monstren in der altwestnordischen Mythologie und Heldensage

17.12.2019 – Christian Buhr (Würzburg): Monströse Herrscher

7.1.2020 – Jörg Gengnagel (Würzburg): Yoginīs: Weibliche Mischwesen als Schutzgöttinnen im sakralen Raum

14.1.2020 – Damian Dombrowski (Würzburg): „Centaurus Florentinus“: Botticelli ­ – Michelangelo –­ Giambologna

21.1.2020 – Zeno Ackermann (Würzburg): „Strange bedfellows" – Mischwesen bei Shakespeare

28.1.2020 – Miriam Wallraven (Würzburg): Zwischen Monster und Übermensch: Die Figur des Vampirs in der englischsprachigen Literatur